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..Zauber der Natur
Was man über Herkunft, Haltung und Pflege unterschiedlicher Orchideenarten unbedingt wissen sollte....
Orchideen, die wir als Verbraucher im allgemeinen erwerben, sind zum größten Teil Hybriden. Das heißt – sie wurden durch Kreuzung von wildwachsenden oder aber auch kultivierten Arten erzeugt. Die Zahl der Hybriden wird auf inzwischen mindestens 30.000 geschätzt.
Die einzelnen Orchideen werden zusätzlich noch unterteilt: |
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Phalaenopsis (Schmetterlingsorchidee) Wenn es eine Orchideengattung verdient, als Zimmerpflanze bezeichnet zu werden, dann ist es Phalaenopsis. Kein Wunder, denn in der Heimat der wichtigsten Art Phalaenopsis Ambilis (Malaienblume), den Phillipinen, ist es immer warm, so wie heute in unseren Wohnungen! Andere Arten kommen aus Myganmar (Burma), Südchina und Queensland in Australien. Bekannt sind etwa 70 Arten. Die Anzahl der Kreuzung ist groß, auch weil die Zeit von der Aussaat bis zur ersten Blüte relativ schnell, nämlich in zwei bis drei Jahren, abgeschlossen ist. Hinzu kommt aber noch die Zeit der Samenreife, immerhin acht Monate. Weiße und rosa Sorten werden jetzt schon ziemlich Sortenrein über Samen vermehrt. Die Vermehrung per Meristem, also durch Gewebekulturen, ist ebenfalls üblich, um besondere Farben und Wuchsformen zu erhalten. |
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Paphiopedilum (Frauenschuh) In dieser Gattung sind Arten aus kälteren und wärmeren Gebieten Asiens vertreten. Sie umfasst etwa 70 Arten. Paphiopedilum sind nicht nur beliebt, weil sie sehr lange blühen, sondern auch, weil sie leicht zu pflegen sind. Früher war der Frauenschuh viel bekannter als die Falterorchidee. Frauenschuhe waren darum schon Zimmerorchideen, als Ofenheizung noch üblich waren und man die nötige wärme für Phalaenopsis nicht erreichen konnte. |
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Cattleya (Cattlaya) Zu dieser Gattung gehören Arten mit besonders schönen und großen Blüten, häufig mit der Typischen Cattlayafarbe, einer Art Rosalila, die sogar als Farbbezeichnung (Magenta) Eingang in die Mode fand. Etwa 35 Cattlaya-Arten sind bekannt, die meisten epiphytisch wachsend, nur wenig lytophytisch (auf Steinen). Sie verfügen über verdickte Bulben, wobei die Bulbengröße von 80 cm (bei C.luteola) schwanken kann. Der untere Teil der Bulben ist mit einer Bastschicht geschützt. Über den Bulben sitzen ein oder zwei fleischige, feste, fast sukkulente Blätter. Alle Cattleyen wachsen sympodial, jeder neue Trieb entsteht also an der Basis der Bulben. |
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Cymbidium (Kahnlippe) Die großen, haltbaren und zahlreichen Blüten haben sie zur bedeutensten Schnittblume unter den Orchideen werden lassen. Die Pflanzen werden oft als preiswerte Topfpflanzen angeboten und daher gerne gekauft. Allerdings werden sie recht groß und sind daher nicht immer als Zimmerpflanzen gut geeignet. |
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Odontoglossum (Zahnzunge) Der griechische Name weist auf die zahnförmige Erhebungen der Lippe hin. Es sollen fast 100 Arten sein, die zu dieser Gattung zählen, jedoch werden laufend Änderungen in der Einteilung vorgenommen. Manche Arten werden heute teilweise zu den verwandten Gattung Oncidium gerechnet. Diese «unklaren» Verhältnisse zeigen, dass hier eine Gattung vorliegt die sich leicht kreuzen lässt. |
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Oncidium (Schwielenorchidee) Die Gattung Oncidium ist mit Odontoglossum nahe verwandt. Sie ist überaus umfangreich, umfasst über 500, große und kleine, meist als Epiphyten wachsende Arten in Mittel- und Südamerika. Einige wachsen in warmen und feuchten Gegenden, andere leben in der Grenze des ewigen Schnees. Es gibt Arten mit und ohne Bulben, mit weichen und ledrigen Blättern. Die Blüten sind ebenfalls vielfältig, hauptsächlich gibt es aber Rispen mit vielen, manchmal hunderten von Einzelblüten. Die Hauptfarbe ist Gelb mit braunen, grünlichen Punkten, Streifen oder Flecken. Die Rispen ähneln einem Insektenschwarm, was dazu führt, dass sich männliche Insekten auf die Blüten stürzen und dabei den Pollen verbreiten. |
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Miltonia (Stiefmütterchenorchidee) Auch wenn manche Arten immer wieder neu zugeordnet werden, die Zuchtform aus früher Zeit behalten ihren alten Namen. Das ist gerade bei dieser Gattung wichtig, denn wenn man in der Ahnentafel der heutigen moderne Züchtung blättert, sind meist Miltoniopsis beteiligt. In dieser Liste werden seit der ersten Züchtung alle Kreuzungen aus allen Ländern registriert. Erst die Mischung der brasilianischen, wüchsigen Arten mit den relativ heiklen, aus der Nebelwaldregion stammenden Formen hat die robusten Zimmerpflanzen hervorgebracht, die wir als typische Miltonia kennen. Beherrschend bei den modernen Sorten sind die klaren, kräftigen Farben. Gelb, Rosa und Weiß wirken im Zimmer besonders eindrucksvoll. |
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Laelia (Laelie) Laelia ist von Mexico südwärts bis Peru und Brasilien verbreitet. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Ansprüche in der Pflege. Bekannt sind ca. 60 Arten, manche wachsen als Epiphyten andere terrestrisch und ein Teil litophytisch. Litophyten sind eigentlich auch nicht anders als Aufsitzerpflanzen, nur besteht die Unterlage bei ihnen nicht aus einem Baum, sondern aus Geröll oder Gestein. Solche Bedingungen in der Kultur nachzuahmen, ist nicht einfach. das Gestein speichert zwar Wärme, Feuchtigkeit kann dagegen kaum gehalten werden. Aus dem Gestein werden Mineralien zugeführt; solche Pflanzen leiden bei uns häufig an Spurennährstoffmangel, was man durch entsprechenden Dünger ausgleichen kann. |
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Vanilla (Vanille) Die Gewürzvanille besitzt lange, ellipsenförmige, fleischige Blätter und sehr dekorativ aussehende, gelblich-grüne Blüten. Sie ist eine Kletterpflanze, die sich mit ihren Ranken bis zu zehn Metern in die Höhe winden kann. Die Vanilla planifolia bildet 15cm – 20cm lange, grüne Samenkapseln aus, die sich nach der Fermentation fast schwarz färben. Der Inhalt dieser dunklen Schoten besteht aus winzigen, von einer klebrigen Masse umgebene Samen und wird als «Vanillemark» bezeichnet. Das Aroma entsteht durch den aromatischen Inhaltstoff Vanillin. Vanille ist eines der am häufigsten verwendeten Gewürze und wird als «Königin der Gewürze» bezeichnet. Die ursprüngliche Heimat der Gewürzvanille ist Mexiko und Mittelamerika, und lange Zeit konnte sie auch nur dort angebaut werden. Der Grund dafür war, dass nur ganz spezielle Bienen- und Kolibriarten die Orchideen bestäuben konnten. |
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